Die Wehrhahn-Linie kommt! Ein Großprojekt, auf das Politik, Verwaltung, Planer und Ingenieure lange hingearbeitet haben, wird Wirklichkeit. Sechs unterirdische und zwei oberirdische Bahnhöfe entstehen auf einer 3,4 Kilometer langen Strecke. Sie ergänzt das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs und sorgt für eine schnelle Verbindung zwischen den östlichen und südlichen Bereichen von Düsseldorf. Als zukunftsweisendes öffentliches Verkehrsmittel setzt die Wehrhahn-Linie in vielerlei Hinsicht neue Standards und entlastet den öffentlichen Personennahverkehr in Düsseldorf.
Für den Bau einer 2,25 Kilometer langen Tunnelröhre kommt der auf den Namen „Tuborine“ getaufte Herrenknecht-Mixschild S-491 zum Einsatz – ein Koloss mit einem Durchmesser von 9,49 Metern, rund 65 Metern Länge und einem Gewicht von gut 1.300 Tonnen. Die S-491 startet Anfang März 2010 wie geplant mit ihrem Vortrieb.
Den reibungslosen Baustellenbetrieb unterstützen die Systeme der Navigations- und Vermessungsspezialisten VMT sowie die von Herrenknecht gelieferte Separationsanlage. In Schalungen von Herrenknecht Formwork werden die Beton-Tübbinge produziert, deren Handling die Kräne und Komponenten der Maschinen- und Stahlbau Dresden (MSD) übernehmen. Nach weniger als sieben Monaten, am 20. September 2010, um 11:11 Uhr schließen die Tunnelbauer nach 1.310 Metern den Vortrieb der ersten Vortriebsetappe erfolgreich ab. Einen ganzen Monat früher als geplant erreichten sie ihr Ziel in der Kasernenstraße.
Nach der Demontage wird der Mixschild zum Corneliusplatz transportiert, um dort den Vortrieb für die zweite Etappe, den „Ostast“, zu starten. Am 14. Dezember 2011 ist auch der zweite und letzte Abschnitt gebohrt und mit Tübbingen ausgekleidet. Das Vortriebsprinzip des Maschinentyps Mixschild bewährt sich mit Bestwerten von bis zu 75 Metern pro Woche beim innerstädtischen Vortrieb in Düsseldorf und geringer Überdeckung von streckenweise nur vier Metern. Insgesamt werden fast 170.000 Kubikmeter Erdreich aus dem Untergrund befördert.