Der Ghent-Terneuzen-Kanal verbindet den Hafen im belgischen Gent mit dem Meeresarm Westerschelde an der niederländischen Nordseeküste. In Sluiskil (Niederlande, Provinz Zeeland) überquert die Nationalstraße N62 auf einer Klappbrücke den Kanal. Über 20-mal täglich – und damit mehr als fünf Stunden – muss die Brücke für den Schiffsverkehr geöffnet werden. Regelmäßig kommt es zu Wartezeiten und Staus für den Durchgangsverkehr auf einer der wichtigsten Nationalstraßen der Niederlande. Die Lösung für dieses Nadelöhr ist der neue, zweiröhrige Sluiskil-Tunnel.
Der Straßentunnel mit einer Länge von zweimal 1.145 Metern wird von einem Herrenknecht-Mixschild (Ø 11.340 mm) aufgefahren. Das Maschinendesign ist perfekt an den hochplastischen, zu Verklebungen neigenden „Boomse Klei“ angepasst. Dank offenem Speichenschneidrad mit direkter Materialförderung aus dem Schneidradzentrum sowie des optimal angepassten Förderkreislaufs kann das Baustellenteam alle Erwartungen übertreffen. Die Tunnelbohrmaschine, die Schüler auf den Namen „Boorbara“ taufen, schließt ihre Arbeit nach lediglich neun Monaten mit Wochenbestleistungen von bis zu 118 Metern im November 2013 erfolgreich ab.
Beim Bau des Sluiskil-Tunnels greifen die Herrenknecht-Ingenieure auf ihre Erfahrung mit dem schwer beherrschbaren Untergrund zurück. Zwischen 1999 und 2002 unterquerten in den Niederlanden wenige Kilometer weiter nördlich zwei Herrenknecht-Mixschilde (Ø 11.340 mm) die Westerschelde.
Sluiskiltunnel (niederländisch)