Die kleinen Wasserkraftwerke am Rio Vermelho werden jeweils 2 – 8,5 MW in das öffentliche Elektrizitätsnetz Brasiliens einspeisen. Maschinell erstellte Tunnel leiten das Wasser direkt zum Turbinenhaus. Vor jedem Tunnelportal wird ein kleiner Damm errichtet, um Wasser aufzustauen. Dabei darf nie das gesamte Flusswasser zur Stromerzeugung genutzt werden, im Jahresdurchschnitt nicht mehr als 55%.
Für sieben Tunnelvortriebe zwischen 280 und 3.000 Metern Länge, Steigungen von bis zu 7 Prozent und engen Kurvenradien von bis zu 300 Metern liefert Herrenknecht eine projektspezifisch ausgelegte Hartgestein-Gripper-TBM mit einem Durchmesser von 2,85 Metern. Das kompakte Maschinendesign vereinfacht die Anfahrt zu den Baustellen im unwegsamen Gelände genauso wie Montagen und Demontagen. Ausgestattet ist die 49 Meter lange TBM mit fünf Nachläufern von maximal 8 Metern Länge, die mit Standard-LKWs transportiert werden können.
Ziel einer 2,2 Kilometer langen Haltung mit einer Steigung von 4,3 Prozent ist ein Steilhang. Für den Fall, dass die TBM nicht wie geplant in den Zielschacht einfahren kann, wurde sie als rückziehbare TBM konzipiert. Für den Abraumtransport setzt die Baustellencrew auf Multi-Service-Vehicles mit Muck Container der Herrenknecht-Tochtergesellschaft Techni-Métal Systèmes. Mit einer Breite von lediglich einem Meter sind sie besonders schmal und können Steigungen oder Gefälle der Vortriebsstrecken problemlos bewältigen. Das Navigationssystem der TBM liefert die VMT GmbH und ein Spezialistenteam der Global Tunnelling Experts unterstützt die lokale Baustellenmannschaft.