In Moskau müssen viele Kilometer neue Tunnel für die Versorgung der Metropole mit Elektrizität gebaut werden. Zusätzlicher Bedarf ergibt sich dadurch, dass ein Großteil des bestehenden Netzes oberirdisch verläuft und anfällig für die rauen winterlichen Bedingungen ist. Herrenknecht-Tunnelbohrer machen sich an die Arbeit.
Eingesetzt wird unter anderem eine EPB2750. Erstmals kommen in Moskau beim Tübbingausbau Herrenknecht Combisegments™ zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um Stahlbetonsegmente, welche den im Abwasserbereich notwendigen Korrosionsschutzinliner bereits beinhalten. Bereits während der Tübbingfertigung wird dieser als vorgefertigter GKF-Inliner in die Schalung eingelegt und verbaut. Eine Bauzeiteinsparung durch die Synchronisation von Vortrieb und Korrosionsschutzeinbau sowie der geringere Ausbruchdurchmesser im Vergleich zu einem zweischaligen Ausbausystem machen das Verfahren wirtschaftlich interessant. Die Verbindung der Segmente erfolgt über spezielle Steckdübel. Konventionelle Schraubtaschen entfallen und es entstehen besonders glatte Oberflächen für einen reibungsarmen Abwassertransport.
Ein Herrenknecht-Erddruckschild EPB2850AE legt sich im Südwesten der Stadt bei tonhaltiger Geologie ins Zeug und in die Kurve. Der mit Tübbingen ausgebaute Kabeltunnel wird die hier gelegenen Bezirke und Wohngegenden, die zu den beliebtesten und teuersten in ganz Moskau gehören, mit elektrischer Energie versorgen. Stromlieferant im eigentlichen Sinne ist das moderne, 2008 in Betrieb genommene Kraftwerk Nikulino.
Im östlich gelegenen Bezirk Pervomayskaya arbeitet eine AVND2500AH an Moskaus Infrastruktur: In schwieriger Geologie aus Ton, Lehm und Sand, unter alter, dichter Bebauung und zahlreichen Straßen fährt sie den Kabeltunnel auf, der hier die Stromversorgung optimieren wird. Der gesamte Rohrstrang mit drei Metern Außendurchmesser bringt ein Gewicht von insgesamt 5.500 Tonnen auf die Waage. Ein Meilenstein in der russischen Microtunnelling-Geschichte.