Mit etwa vier Millionen Einwohnern im Großraum ist Melbourne die zweitgrößte Stadt Australiens. Um die Kapazität des städtischen Abwassersystems in den nördlichen Vororten zu erhöhen, fahren „Melbourne Water“ und „Yarra Valley Water“ das „Northern Sewerage Project (NSP)“ auf. Es trägt nicht nur dem Stadtwachstum Rechnung, sondern schützt auch umliegende Flüsse vor Verschmutzung durch Abwasser nach starken Regenfällen.
Herzstück des NSP sind Tunnel mit einer Gesamtlänge von 12,5 Kilometern, die in zwei zeitgleich aufzufahrende Teilstücke unterteilt werden. 2008 liefert Herrenknecht für den ersten Abschnitt zwei EPB-Tunnelbohrmaschinen. Nach Monatsbestleistungen von bis zu 436 Metern schaffen die beiden Maschine 2009 und 2010 den finalen Durchbruch. Auf ihrem Weg meistern sie eine wechselhafte Geologie aus Lehm, Basalt mit Gesteinshärten von bis zu 200 Megapascal, einen Grundwasserdruck von zwei Bar sowie eine problemlose Unterquerung des vielbefahrenen Tullamarine Highways. Um den Baulärm in dem dicht besiedelten Wohnbezirk auf ein Minimum zu reduzieren, werden die Startschächte mit Schallschutzgebäuden überbaut.