Die Großprojekte der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT; auch AlpTransit genannt) sollen den Schweizer Eisenbahn-Transitverkehr in Nord-Süd-Richtung optimieren. Vor allem der Schwerlastverkehr zwischen Nord- und Südeuropa muss von der Straße auf die Schienen, um den Verkehrskollaps in den Alpen zu verhindern. Nach dem Gotthard ist der Lötschberg-Basistunnel das zweitgrößte NEAT-Projekt. Er erstreckt sich über 34 Kilometer von Frutigen im Kanton Bern bis Raron im Wallis. Als Basistunnel verläuft er auf einer relativ geringen Höhe von 828 Metern über dem Meeresspiegel. Altkristalline Gneise, Granite und Granodiorite kennzeichnen den Weg durch das Aar-Massiv.
Ab Juli 2000 arbeitet sich eine offene Hartgestein-TBM vom Portal Steg in Richtung Süden voran. Drei Monate später nimmt eine zweite Gripper-TBM ihre Arbeit am südlichen Portal Raron auf. Trotz teilweise blockigem Gebirge erreichen die Baustellenteams durchschnittliche Wochenleistungen von 83,8 Meter (S-174 Raron) bzw. 87 Meter (S-167 Steg). Als Tagesbestleistung wird aus Raron ein Rekordwert von 50,1 Metern in 18 Stunden vermeldet. Der Lötschberg-Basistunnel kann 2007 pünktlich in Betrieb genommen werden. Zusammen mit dem rund 20 Kilometer langen Simplontunnel, welcher bereits einige Jahre früher ausgebaut wurde, bildet er das Rückgrat der Lötschbergachse.