Frankreichs zweitgrößter Seehafen, Le Havre, bildet das Tor zwischen Nordsee und Atlantik. Hier steht eine der größten Ölraffinerien Frankreichs. Für eine direkte Verbindung der Anlage mit den Öltanks soll eine neue leistungsfähigere Pipeline auf einer Länge von 1.500 m verlegt werden. Herrenknecht-Vortriebstechnik unterquert hierzu zwei Fahrrinnen in bis zu 70 Metern Tiefe und bei bis zu 7 Bar Grundwasserdruck. Da die geologischen Bedingungen auf den ersten Metern zunächst den Einsatz von HDD-Technologie nicht erlauben, wird eine vom Kunden projektspezifisch entwickelte rückziehbare AVN-Maschine von Herrenknecht eingesetzt. Die Maschine erstellt zwei Schutzröhren von je 200 Metern Länge bei einem Neigungswinkel von bis zu 12 Grad hinunter zum Grund in einer Tiefe von 35 Metern. Sie wird anschließend aus der erstellten Röhre geborgen.
Danach können die beiden Pilotbohrungen und die Aufweitung des Bohrlochs durch zwei HDD-Rigs vorgenommen werden. Da die Zeit drängt, werden die Bohrungen von beiden Seiten der Fahrrinnen gleichzeitig ausgeführt. Um den Hafenverkehr beim anschließenden Rohreinzug nicht zu beeinflussen, wird der Rohrstrang auf einer 850 Meter langen Pfeilerkonstruktion ausgelegt und mit maximal 60 Tonnen präzise und planmäßig installiert.