Mit ihren 12,75 Metern im Durchmesser frisst sich eine Multi-Mode-TBM am 2. Februar 2018 durch die letzten Zentimeter Beton des Zielschachtes. 2,6 Kilometer Vortrieb durch herausfordernden Baugrund für den Eppenberg-Eisenbahntunnel zwischen Olten (Kanton Solothurn) und Aarau (Kanton Aargau) liegen jetzt hinter ihr und den Mineuren. Nach nur gut einem Jahr Arbeit – und damit drei Monate früher als geplant – werden sie am Ziel von Vertretern der Schweizer Verkehrs- und Lokalpolitik sowie des Bauherrn, der SBB, begrüßt.
Die rund 115 Meter lange und rund 2.400 Tonnen schweren Tunnelbohrmaschine hatten die Herrenknecht-Ingenieure in enger Abstimmung mit den Spezialisten des beauftragten Bauunternehmens designt und gebaut. Vorgegeben war die sichere und schnelle Durchörterung wechselnder Baugrundverhältnisse mit sowohl Hart- als auch Lockergestein. Umgesetzt wurde ein Maschinenkonzept, das nach den ersten 1.800 Metern Vortrieb im offenen Hartgestein-Modus einen Umbau im Berg auf einen geschlossenen Mixschild-Modus für die verbleibenden rund 760 Meter ermöglichte. Mit dem Multi-Mode-Konzept konnte sich in der Planungsphase der maschinelle Vortrieb gegenüber einem ebenfalls geprüften konventionellen Vortrieb hinsichtlich Wirtschaftlichkeit sowie Umweltschutz und Schonung der Anwohner durchsetzen.
Der Eppenbergtunnel ist das Herzstück des vierspurigen Ausbaus der Eisenbahnverbindung zwischen Olten und Aarau auf einer der am stärksten befahrenen Bahnachsen der Schweiz. Einen der größten, nur zweispurigen Flaschenhälse im Mittelland zwischen Bern und Zürich wird der Ausbau ab der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2020 aufweiten.