Bei Worms muss ein neues 48-Zoll-Stahlrohr unter dem Rhein bei einer minimalen Überdeckung von drei Metern installiert werden. Es dient als Schutzrohr für eine Wasserpipeline (Ø 600 mm) und zwölf Lehrrohre für Energie- und Kommunikationskabel. Bisher befindet sich eine Hauptversorgungsleitung für die Wormser Frischwasserversorgung auf der alten Niebelungenbrücke. Beim Bau der neuen Rheinbrücke sind keine ausreichenden Hohlräume mehr vorhanden, daher wird eine Verlegung unter dem Rhein notwendig. Die Trasse verläuft bis zu zehn Meter tief unter dem Flussbett.
Realisiert wurde der 464 Meter lange Rheindüker mit dem von Herrenknecht neu entwickelten Verfahren Direct Pipe®. Die Stahlrohre werden dafür in elf Meter langen Teilstücken angeliefert und vor Ort zu einem Strang zusammengeschweißt. In einem einzigen Arbeitsschritt wird das Bohrloch erstellt und der Rohrstrang eingezogen.
Der Bodenabbau erfolgt in Worms mit einer Herrenknecht AVN1000XC. Der Herrenknecht Pipe Thruster (HK250/500PT) liefert die notwendige Kraft von bis zu 500 Tonnen, um den Rohrstrang langsam vorzuschieben. Dank Tagesbestleistungen von bis zu 90 Metern erfolgt auf der anderen Rheinseite am 11. Oktober 2007 nach nur 13 Tagen der Durchbruch und damit die erfolgreiche Weltpremiere für Direct Pipe®.