In der Hauptstadt Dänemarks werden zwei Kraftwerke älteren Baujahrs abgeschaltet, die Kopenhagen über viele Jahre mit Fernwärme versorgten. Ersetzt werden sie durch ein neues Kraftwerk, das mit dem bestehenden Fernwärme-Leitungssystem verbunden werden muss. Die Tunneltrasse unterquert sowohl das Schloss Amalienborg, die Winterresidenz der dänischen Königin Margarethe, als auch den Hafen Kopenhagens. Der Tunnel ist in zwei geraden Teilabschnitten aufzufahren, die an einem Zwischenschacht inmitten dichter innerstädtischer Bebauung in einem Winkel von 55 Grad aufeinandertreffen.
Die EPB-Maschine S-331 von Herrenknecht startet im Sommer 2006 und fährt den Tunnel mit Wochenbestleistungen von über 230 Metern durch Kalkstein auf. Für die gesamte Strecke von 3.819 Metern benötigt das Baustellenteam nur neun Monate. Der Vortrieb wird am 25. April 2007 erfolgreich beendet.
Der insgesamt schnelle Projektabschluss wird auch durch eine innovative Konstruktion des Herrenknecht-Tochterunternehmens H+E Logistik im Zwischenschacht unterstützt: Nachdem die TBM gedreht und am zweiten Tunnelabschnitt an den Start gegangen ist, wird hier eine speziell entwickelte Vorrichtung ("Booster") eingebaut. Sie lenkt das Tunnelband zum Abraumtransport um den Winkel von 55 Grad. So kann über die gesamte Vortriebslänge ein Tunnelband verwendet werden. Ein aufwendiges Umsetzen des Bandspeichers und der gesamten Abraumlogistik vom Startschacht zum Zwischenschacht entfällt. Zeit und Geld können gespart werden.