Nach London hat Budapest die zweitälteste Metro Europas. Da sie heute aus allen Nähten platzt, wird sie erweitert – um die Linie 4 als Verbindung der Stadtteile Buda und Pest. 7,2 Kilometer lang soll das zweiröhrige Tunnelbauwerk werden. Zum Schutz der unterirdischen Quellen der berühmten Budapester Thermalbäder kommt maschinelle Vortriebstechnik zum Einsatz. Damit die Metro für zusätzliche 600.000 Fahrgäste gerüstet ist.
Zwei Erddruckschilde – „Bochkor" und „Boros" – starten im Mai 2007 kurz hintereinander nahe der künftigen Station Kelenföldi für ihre je 5,5 und 5,6 Kilometer langen Vortriebe. Die Tunneltrasse führte durch feinsandigen Schluff und Mergel. Bei geringen Überdeckungen von teilweise nur sechs Metern geht es unter der Innenstadt, der Technischen Universität und der Donau hindurch. Der Erddruckschild S-354 fährt am 18. Juni 2010 in den Zielschacht ein, gefolgt von der S-355, welche am 4. Juli 2010 den Vortrieb beendete.