Sinkende Abwassermengen und die Stilllegung eines Klärwerks machen es in Berlin notwendig, Abwasserströme unterirdisch neu zu verteilen. Unter anderem wird ein 3.850 Meter langer Abwassertunnel neu gebaut. Bei einem Innendurchmesser von drei Metern können zwei Abwasserleitungen eingebaut werden. Die Trasse verläuft unter dichter Wohnbebauung, Industriegelände, Wald- und Parkanlagen und einem ehemaligen Flugplatz. Auch werden U- und Fernbahn gekreuzt. Bei den 1.800, 1.200 und 850 Meter langen Einzelstrecken muss die Maschine einen minimalen Kurvenradius von 350 Metern absolvieren.
Zum Einsatz kommt eine AVND3000AH mit Segmental Lining (Tübbingausbau). Für den Weg durch die komplexe Geologie aus Sand, Steinen und Mergel wird der Mixschild mit einem Mischbodenbohrkopf mit Disken, Schälmessern, Außenräumern und einem Zangenbrecher ausgestattet. Verklebungen am Schneidrad können dadurch weitestgehend vermieden werden. Der Vortrieb in 25 Metern Tiefe wird durch die Flüssigkeitsstützung der Ortsbrust sicher bewältigt. Das abgebaute Material wird über eine 250 mm dicke Entsorgungsleitung gefördert. Im Mai 2001 nimmt die Mikrotunnelanlage die Berliner Untergrundmission auf. Bis zum Durchstich am 10. Juni 2002 erreicht das Baustellenteam beste Tagesleistungen von bis zu 26 Metern.