Beim australischen Anglesea Outfall Replacement Project ist Zeit der kritische Faktor: Durch eine einstürzende Klippe wurde im August 2015 die Meeresverbindung der lokalen Wasseraufbereitungsanlage an der Küste der Bass Strait beschädigt. Eine neue Pipeline muss zeitnah und noch vor dem Beginn der Weihnachtszeit verlegt werden, in der die Anlage aufgrund der vielen Touristen auf Hochtouren läuft.
Um die strikten Naturschutzauflagen einhalten zu können, wird ein Herrenknecht-HDD-Rig HK250C für die Bohrung eingesetzt. Von der Aufbereitungsanlage aus wird zunächst ein Pilotloch unter dem Meeresboden erstellt, welches nach Erreichen der geforderten 700 Meter am Meeresboden abgedichtet wird. So kann das Bohrunternehmen im zweiten Schritt das Pilotbohrloch ebenfalls von der Rig-Seite aufweiten, ohne dass austretende Flüssigkeiten oder Bohrklein den nahegelegenen unterseeischen Nationalpark Point Addis belasten.
Bereits im November 2015 sind die Bohrarbeiten abgeschlossen und die Pipeline kann installiert werden. Dazu schleppt ein Boot den 700 Meter langen, vorgefertigten Bohrstrangs vom Strand aus aufs Meer hinaus. Das Unterfangen erfordert genaue Planung, da die Verlegung der neuen Pipeline direkt vor dem Eingang des Philip Bay Hafens, Australiens verkehrsreichstem Frachthafen, erfolgt. Durch die vorgebohrte Trasse kann die 14“-Pipeline (Ø 335 mm) mit Hilfe des HDD-Rigs bis zur Aufbereitungsanlage zurückgezogen und dort angeschlossen werden. Kaum 3 Monate nach der Beschädigung des alten Rohres wird die neue Outfall Pipeline in den Dienst genommen.