Illustration eines SDD-Rigs

SDD-Rig

Verfahrenskombination zur effizienten Erschließung von Öl- und Gasvorkommen

Geologie Weiche Böden Heterogene Böden Festgestein
Bohrtiefe
bis zu 2.000 m

Das SDD-Rig in der Anwendung

Slant Directional Drilling-Anlagen (SDD) von Herrenknecht kombinieren die Vorteile zweier jahrelang bewährter Bohrverfahren. Mit der speziell konzipierten Bohrtechnik können oberflächennahe konventionelle oder unkonventionelle Öl- und Gasvorkommen und Geothermie sicher und effizient erschlossen werden. SDD-Rigs sind vielseitig einsetzbar und können in praktisch allen Baugründen erfolgreich arbeiten.

Entwicklung auf Basis jahrzehntelanger Expertise

SDD-Rigs von Herrenknecht vereinen die Technologie und Vorteile der bewährten Verfahren Horizontal Directional Drilling (HDD) und Vertical Directional Drilling (VDD). Bei beiden Bohrtechnologien verfügt Herrenknecht über eine ausgezeichnete Expertise aufgrund jahrelanger Erfahrung in der Entwicklung und im erfolgreichen Projekteinsatz. Das Konzept der SDD-Anlagen orientiert sich bei Maschinentechnik und Modularität vor allem an der Horizontalbohrtechnik, bei Anlagen- und Bohrlochsicherheit, Pipe-Handling und Explosionsschutz hingegen an der Vertikalbohrtechnik.

Das herausragende Merkmal der SDD-Rigs ist der große Bereich möglicher Eintrittswinkel: Er reicht von sehr flachen 8 Grad bis zu vertikalen 90 Grad, wodurch sehr schnell die im Projekt nötige Teufe erreicht wird. Vorkommen in geringeren Tiefen können beispielsweise bei einem Eintrittswinkel von 30 Grad in kürzerer Zeit erreicht werden, da hier eine schnelle horizontale Ablenkung für die Weiterbohrung möglich ist. Je nach Bohrstrang und Ablenkung können so Bohrtiefen von maximal 2.000 Metern erreicht werden.

Funktionsprinzip

1
Bohrschlitten
2
Verschraubeinheit
3
Lafette
4
Pipe Handler
5
Hintere Abstützung
6
Vorbrecheinheit
7
Power Slip
8
Aufrichtzylinder
9
Gestängelager

Weiterführende Informationen

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Flexibilität, Kraft, Präzision, Mobilität

Mit dem leistungsfähigen Hydrauliksystem der Anlage können im laufenden Bohrbetrieb entsprechend den aktuellen Projektgegebenheiten alle Betriebsparameter wie Kraft, Drehmoment und Geschwindigkeit präzise und stufenlos justiert werden. Das Pipe-Handling-System führt die Bohrgestänge schnell und sicher zu und erlaubt so einen Tripping Speed von bis zu 230 m/h. Über die Schubkraft des Zahnstangenantriebs („rack and pinion drive“) kann das Gestänge aktiv in das Bohrloch gedrückt werden, was deutlich längere horizontale Auslenkungen ermöglicht als mit konventionellen Seilzug-Rigs. Durch das Raupenfahrwerk ist die Anlage für schwieriges Terrain bestens geeignet und verfügt über eine hohe Mobilität, die einen schnellen Wechsel zwischen Bohr-Lokationen eines Vorhabens erleichtert.

Ohne Umwege zum Energielager

Um die Abhängigkeit von konventionellen Erdöl- und Erdgasvorkommen zu verringern, fokussiert die Industrie verstärkt alternative Quellen, beispielsweise kleinere Vorkommen und unkonventionell gewinnbare Öle und Gase. Das SDD-Rig von Herrenknecht ist optimal geeignet für die Erschließung von Coal Seam Gas (CSG, deutsch Flözgas) oder Ölsanden, die beispielsweise in den USA, Kanada und Australien mittlerweile einen bedeutenden Anteil am nationalen Fördervolumen aufweisen.

Konventionelle Verfahren müssen hier zunächst eine vertikale Bohrung abteufen, gefolgt von einer zweiten Bohrung, die horizontal der Kohleschicht folgt. Je nach Projektgegebenheit muss dieses Verfahren mehrmals wiederholt werden. SDD-Rigs mit Eintrittswinkeln zwischen 8 und 90 Grad hingegen ermöglichen es, schnell auf die benötigte Tiefe zu bohren und dieselbe Bohrung direkt anschließend horizontal abzulenken. Mit dem leistungsstarken Zahnstangenantrieb bohrt das SDD-Rig signifikant längere horizontale Auslenkungen und steigert damit den Wirkungsgrad der Bohrung im Vergleich zu konventionellen Rigs mit Seilzug, gerade beim angestellten Bohren.

Weitere Anwendungsoptionen

SDD-Rigs von Herrenknecht spielen neben Öl- und Gasprojekten überall dort ihre Stärken aus, wo bei Bohrvorhaben Eintrittswinkel projektspezifisch und flexibel angepasst werden müssen. Zum Beispiel bei Outfall- und Intake-Bohrungen im Wasser- und Abwasserbereich oder bei kleinen Wasserkraftwerken. Ein relativ neues Anwendungsfeld stellt die Erschließung von Erdwärme oder Geothermie dar, die beispielsweise zur Beheizung und Kühlung von Wohn- und Industriegebäuden oder Gewächshäusern und zur Erzeugung von elektrischem Strom benutzt wird.

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Steffen Dubé President and General Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA Inc.
Gerhard Goisser Commercial Manager Herrenknecht Tunnelling Systems USA, Inc.

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