Funktionsweise auf einen Blick:
Die Schneckenbohrmaschine in der Anwendung
Bei der Verlegung von Abwasserkanälen und Leitungen sowie bei der Unterquerung von Infrastrukturen werden Schneckenbohrmaschinen erfolgreich eingesetzt. Die Bohrgeräte, die Herrenknecht in Kooperation mit Bohrtec anbietet, zeichnen sich durch technische, wirtschaftliche und ökologische Vorteile im Vergleich zur offenen Bauweise aus. Ihr Haupteinsatzgebiet ist der unterirdische Rohrvortrieb mit vergleichsweise kleinen Durchmessern von 0,1 bis 1,4 Metern auf Längen von bis zu 120 Metern.
Einfaches Grundprinzip, effiziente Vortriebstechnik
Schneckenbohrmaschinen arbeiten nach dem Prinzip der Schneckenförderung. Sie werden daher auch als Auger Boring Machines (engl. Auger = Bohrschnecke) bezeichnet und erzielen in verdrängbaren, trockenen Lockerböden eine hohe Vortriebsleistung. Mit der Front-Steer-Technik mit Imlochhammer sind gesteuerte Bohrungen ab Ø 324 mm auch im Festgestein bis 250 MPa möglich. Das Prinzip ist genauso clever wie einfach: Eine in einem Stahlschutzrohr liegende Förderschnecke überträgt das Drehmoment vom Antrieb zum Bohrkopf. Gleichzeitig transportiert sie das abgebaute Material von der Ortsbrust zum Startschacht ab. So wird die Bohrung Rohr für Rohr in den Boden getrieben. Im Zielschacht werden die einzelnen Vortriebsrohre geborgen und die Produktrohre nachgeschoben.
Steuerung nach Bedarf
Die Auswahl des Steuerverfahrens hängt maßgeblich von der Haltungslänge und der geforderten Bohrgenauigkeit ab. Bei sehr kurzen Bohrlängen kommen ungesteuert arbeitende Maschinen zum Einsatz. Dabei gilt: Je länger die eingesetzten Rohrschüsse, desto genauer verläuft die Bohrung. Bei längeren Bohrungen mit hoher Zielgenauigkeit wird zunächst eine gesteuerte, bodenverdrängende Pilotbohrung zum Zielschacht erstellt. Richtung und Neigung der Pilotbohrung werden dabei mithilfe eines optischen Vermessungssystems präzise und permanent überwacht. Anschließend stehen je nach Durchmesser verschiedene Verfahren für Aufweitungsbohrungen zur Verfügung. Bei nicht verdrängbaren Böden und Festgestein kommt die Front-Steer-Technik zum Einsatz.
Funktionsprinzip


Für jeden Einsatzzweck die richtige Technik
Kompaktmaschinen kommen im innerstädtischen Bereich und bei engen Baustellenbedingungen zum Einsatz. Spielen die Platzverhältnisse vor Ort eine untergeordnete Rolle, sind sogenannte Langrahmenmaschinen die ideale Wahl. Sie erlauben durch den modular verlängerbaren Rahmen den Vortrieb von bis zu 18 Meter langen Stahlrohren.
Verschiedene Abbauwerkzeuge tragen das Erdreich ab.
Förderschnecke fördert das abgebaute Material zum Startschacht.
Das Pressbohrgerät im Startschacht presst den Bohrkopf über die Vortriebsrohre nach vorn.
Rohrvortrieb
Spezialentwicklungen für neue Anwendungen
In nicht verdrängbaren Böden oder im Fels sind keine gesteuerten Pilotbohrungen möglich. Für diese spezielle Anforderung entwickelte Bohrtec zusammen mit Herrenknecht die patentierte Front-Steer-Technik. Eine Schürfscheibe baut den Boden bzw. Fels bis zu einer Festigkeit von 30 Megapascal ab. Das Material wird mittels Hohlbohrschnecken mit durchgängiger Gasse für das optische Vermessungssystem zum Startschacht abtransportiert. Das ermöglicht auch in härteren Geologien millimetergenaue Bohrungen. Kunden- und projektspezifisch entwickelte Lösungen runden das Angebot und die Einsatzmöglichkeiten der Technologie ab. Beispiele sind die Grundwasserschnecke für Bohrungen bis zu 3 Meter unter dem Grundwasserspiegel, der Imlochhammer für gesteuerte Bohrungen im Festgestein bis zu 250 MPa, das rückziehbare Doppelwandgestänge für Sacklochbohrungen zur Verlegung von Drainageleitungen sowie der Hole Opener zum Einziehen von Kunststoffrohren.
Schonend und weltweit bewährt
Die Schneckenbohrmaschinen von Herrenknecht und Bohrtec haben sich weltweit erfolgreich bewährt. Dank ihres einfachen Vortriebsprinzips und des erweiterten Einsatzbereichs bieten sie die Möglichkeit, Rohrleitungen und Hausanschlüsse mit geringem Kostenaufwand und nur minimalen Auswirkungen auf die Umwelt schnell und sicher zu verlegen.
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