Start ins neue Ausbildungsjahr mit fünf Flüchtlingen
17. Oktober 2017 Schwanau, Deutschland. Bisher sind bereits mehr als 100 Auszubildende bei Herrenknecht in der Lehre. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres Anfang September kamen 56 weitere junge Frauen und Männer dazu, die am Standort Schwanau-Allmannsweier eine duale Ausbildung starten. Die meisten davon im gewerblichen Bereich. Genau da liegt der größte Bedarf an gut ausgebildetem und hoch qualifiziertem Fachpersonal. Erstmals bietet Herrenknecht auch fünf Flüchtlingen die Chance, in das Unternehmen einzusteigen und einen der begehrten Ausbildungsplätze zu erhalten. Damit können die Immigranten ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und zeigen, was sie können.
Weltrekord-Maschinen, imposante Werkshallen und eine topmoderne Ausbildungswerkstatt – zu Beginn muss der 30 Hektar große Firmensitz in Schwanau beeindruckend und faszinierend auf die Berufsanfänger wirken. Besonders für die fünf Neueinsteiger, die erst vor rund zwei Jahren ihre Heimatländer Syrien, Gambia und Guinea verlassen haben. Die Ausbildung bei Herrenknecht ist für sie Herausforderung und Chance zur Integration zugleich. Über die kommunale Arbeitsförderung, die Agentur für Arbeit, die Flüchtlingshilfe und über Sozialarbeiter der beruflichen Schule in Lahr wurden die jungen Flüchtlinge auf Wunsch des Vorstandes nach Schwanau vermittelt. Sie bauen sich nun an ihrem neuen Lebensmittelpunkt in der Ortenau eine Zukunft auf. Deutsch können sie alle bereits ein bisschen. Zusätzlicher Nachhilfeunterricht soll helfen, ihre Sprachkenntnisse möglichst schnell zu verbessern. Wasef Katmawi (25) will Fachinformatiker werden. Ganz anders der 19-jährige Mohammed Hoto, der eine Ausbildung als Fachkraft für Metalltechnik absolviert. In ihren Heimatländern haben die jungen Männer oft nur eine unvollständige Schulausbildung genossen und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. „Ich bin über die Ausbildung bei Herrenknecht sehr glücklich und hoffe, übernommen zu werden und später bei internationalen Projekten weltweit mitarbeiten zu können,“ sagt Katmawi.
Herrenknecht gestaltet den Berufsanfängern ihren Einstieg so persönlich wie möglich. „Alle Auszubildenden werden bei uns individuell gefördert“, betont Herrenknecht-Ausbildungsleiter Klaus Himmelsbach. Ein junges Ausbilderteam leitet die Nachwuchskräfte praktisch an. In der Ausbildungswerkstatt steht ein topmoderner Maschinenpark zur Verfügung, mit dem praktische Fähigkeiten und Kenntnisse über alle Anwendungsbereiche hinweg vermittelt werden – vom Übungsstück bis hin zu Projekten für die reale Produktion. Mit innerbetrieblichem Unterricht in Englisch, Fachkunde und Wirtschaftskunde werden die Azubis fit gemacht für den Arbeitsalltag in einem international tätigen Unternehmen. „Bei Bedarf bieten wir außerdem Nachhilfeunterricht für die Herausforderungen an der Berufsschule“, so Himmelsbach. Zusätzliche Anreize schafft eine jährliche Prämie für besonders gute Leistungen.
Mit der Ausbildung gibt Herrenknecht den potenziellen Nachwuchskräften eine vielversprechende Perspektive für ihren beruflichen Lebensweg: „Die Jugend ist unsere Zukunft. Wir können bei den Fachkräften gar nicht genug tun, denn was hilft uns höchste Ingenieurkunst, wenn niemand sie bauen und herstellen kann. Daher bemühen wir uns um jeden, der die besten Tunnelbohrmaschinen der Welt tatkräftig mitbauen möchte“, betont Unternehmensgründer Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht. Die duale Ausbildung ist einer der Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft und sichert den benötigten Fachkräftenachwuchs.