Neuer Rekord mit der Tiefbohranlage "Innovarig"
Kirchweidach, 20. Mai 2011. In der oberbayerischen Gemeinde Kirchweidach im Landkreis Altötting wird tief gebohrt. Mitte 2012 soll dort ein geothermisch betriebenes Strom- und Heizkraftwerk mit einer installierten Leistung von 6-8 Megawatt in Betrieb genommen werden. Bis zu 13.000 Megawattstunden Wärme werden dann pro Jahr ausgekoppelt und Abnehmern in der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Zu diesem Zweck wurde die Projektgesellschaft »GEOenergie Kirchweidach GmbH« gegründet. Sie wird das Kraftwerk im Gewerbegebiet Erdlehen-Oberaign errichten, das anschließend Strom in das öffentliche Netz einspeisen und Fernwärme für die Gemeinde und ihre Bewohner bereitstellen wird.
Für einen effizienten Betrieb des geplanten Geothermie-Kraftwerks werden 2 abgelenkte Vertikalbohrungen in bis zu 4.000 Meter Tiefe erstellt. Dort wurde vorab mit Hilfe von seismischen Messungen eine günstige Formation lokalisiert, die auf hohe Temperaturen und ausreichend Wasser schließen lässt. Für die Ausführung der Arbeiten hat der Auftraggeber das renommierte Bohrunternehmen H. Anger’s Söhne aus Hessisch-Lichtenau beauftragt. Dieses hat bereits eine Vielzahl Geothermiebohrungen erfolgreich abgeteuft. Für die Bohrarbeiten setzt das Unternehmen auf die Herrenknecht-Tiefbohranlage »InnovaRig« vom Typ TI-350 mit 410 Tonnen Hakenlast. Nach drei erfolgreich abgeschlossenen Tiefbohrungen in Dürrnhaar (Bayern) und Hannover ist die Hightech-Anlage bereits zum dritten Mal an der Umsetzung eines Geothermieprojekts in Deutschland beteiligt.
Ende April 2011 erreichte das »InnovaRig« nach einer Bohrstrecke von 4.937 Metern erfolgreich den vorgegebenen Zielpunkt. Dank der Hakenlast von 410 Tonnen konnte diese längste Bohrung mit einer Tiefbohranlage von Herrenknecht Vertical sicher und problemlos abgeteuft werden. Beim anschließenden Lifttest wurde bestätigt, dass sich über das Bohrloch ausreichend heißes Thermalwasser für den Betrieb des geplanten Kraftwerks fördern lässt. Vor wenigen Tagen begannen daher bereits die Arbeiten an der zweiten Bohrung. Das Geothermie-Kraftwerk soll nach Plan Mitte 2012 ans Netz gehen.