Lebensadern
Sydney, Australien / Schwanau, Deutschland, 9. Oktober 2009. Aufgrund stark schwankender Niederschlagsmengen kann die Trinkwasserversorgung der 4-Millionen-Metropole Sydney an der Ostküste Australiens nicht mehr ausschließlich durch gespeichertes Regenwasser gewährleistet werden. Daher hat die örtliche Wasserbehörde »Sydney Water« beschlossen, Trinkwasser aus dem Meer zu gewinnen. Zu dem groß angelegten Projekt gehören eine Meerwasserentsalzungsanlage sowie eine 18 Kilometer lange Pipeline, durch die das aufbereitete Wasser in das Trinkwassersystem der Stadt gepumpt wird. Für die Tunnel kamen verschiedene Herrenknecht-Utility-Maschinen zum Einsatz.
100 Prozent regenerative Energien
Die Meerwasserentsalzungsanlage entsteht auf der Halbinsel Kurnell im Süden der Stadt. Ab Ende 2009 soll sie täglich bis zu 250 Millionen Liter Trinkwasser für die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales liefern und damit rund 15 Prozent des dortigen Trinkwasserbedarfs abdecken. Bereits bei der Planung machte man sich Gedanken um die Umweltverträglichkeit. Aus diesem Grund wird die Anlage vollständig mit regenerativer Energie betrieben; sie bezieht ihren Strom aus einem kürzlich errichteten Windpark. Besonderes Augenmerk legten Planer und Behörde auf den Naturschutz; so hat »Sydney Water« ein Drittel der Anlagenfläche als Naturschutzgebiet vorgesehen.In die Kurve gelegt
Zur Verbindung der Meerwasserentsalzungsanlage mit den Zu- und Ablaufbauwerken in der Tasmanischen See fuhren zwei baugleiche Herrenknecht-Micromaschinen in nur fünf Monaten zwei je 2,5 Kilometer lange Tunnel auf. Jede der beiden TBM3400XH (Ø 4,16 m) musste in hartem Sandstein drei Kurven mit Radien von bis zu 500 Metern meistern. Dabei erreichten sie Monatsbestleistungen von bis zu 650 Metern. Bis zum termingerechten Durchbruch im Dezember 2008 wurden in beiden Tunneln jeweils 1.904 Ringe präzise verbaut.